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Bezirk Ried im Innkreis zur Übersicht
Was als spontane Idee begann, wurde über ein Jahr später zu einem unvergesslichen Abenteuer: Mit unserer Feuerwehrzille durch die Kanäle Venedigs, vorbei am Markusplatz, über die Lagune bis nach Burano – 30 Kilometer auf einer der eindrucksvollsten Ruderstrecken Europas. Die Vogalonga, ein einzigartiges Ruderevent für muskelbetriebene Boote aller Art, war das Ziel unserer langen Vorbereitung – und wir mittendrin.
Die Idee – Rudern, wo andere Urlaub machen
Beim Stöbern durch Bilder im Internet stießen wir erstmals auf die Vogalonga – eine traditionsreiche Ruderregatta, die jährlich tausende Ruderer aus ganz Europa nach Venedig lockt. Der Gedanke, mit unserer Feuerwehrzille im Canal Grande zu fahren, ließ uns nicht mehr los. So entstand bereits über ein Jahr im Voraus der Plan, daran teilzunehmen.
Im Herbst 2024 fiel der Entschluss zur Umsetzung. Unterkunft für vier Personen, ein passender 9-Sitzerbus und – die größte Herausforderung – ein geeigneter Trailer mussten organisiert werden. Letztlich konnten wir uns einen Trailer vom Zillenbauer Witti ausleihen und einen Teilnehmer-Parkplatz am Festland von Venedig reservieren.
Die Vorbereitung – Training mit Leidenschaft
Anfang März begannen wir mit dem gezielten Training. Neben den Bewerbstrainings für den Landesbewerb ruderten wir regelmäßig auf dem Inn und in den Reichersberger Innauen. Je näher der Termin rückte, desto intensiver wurden die Einheiten.
In der Woche vor der Abfahrt begannen die Instandsetzungsarbeiten an der Zille: Abschleifen, neuer Anstrich, frische Beschriftung – auch unsere Ruder wurden überarbeitet, mit Griffbändern versehen und für den Salzwassereinsatz vorbereitet. Bis zum letzten Abend vor der Abfahrt wurde gewerkelt, poliert und gepackt.
Freitag, 6. Juni – Abfahrt nach Venedig
Mitten in der Nacht starteten wir Richtung Italien. Alles war verladen – Zille, Zubehör und Gepäck. In den frühen Morgenstunden erreichten wir den reservierten Parkplatz in einer Hafenanlage am Festland. Da die Verladekräne erst am Samstag in Betrieb gingen, nutzten wir den Tag für einen ersten Spaziergang durch Venedig und eine Besichtigung des Kanalsystems, das wir bald selbst befahren sollten.
Samstag, 7. Juni – Premiere im Salzwasser
Am Samstag hieß es: Zille zu Wasser lassen! Mit den Kränen der Veranstalter wurde unser Boot im Salzwasser eingetaucht – eine Premiere für uns als Zillenfahrer. Nun mussten wir zur offiziellen Startzone beim Markusplatz rudern. Eine erste große Herausforderung: Zwischen Wasserbussen, Taxis und Motorbooten kämpften wir uns durch das aufgewühlte Wasser Venedigs. Trotz Gegenverkehr und hohem Wellengang erreichten wir nach rund drei Stunden und 10 Kilometern den „Parkplatz“ für Ruderboote – und damit unser Nachtquartier auf dem Wasser.
Die Stimmung in der Stadt war fantastisch. Überall begegneten wir anderen Teams, die ebenfalls voller Vorfreude auf den großen Tag warteten.
Sonntag, 8. Juni – Die Vogalonga
Pünktlich um 9:00 Uhr startete die Vogalonga mit traditionellen Kanonenschüssen. Rund 8.000 Teilnehmer in etwa 2.000 Booten machten sich vom Markusplatz aus auf den Weg. Die Stimmung war atemberaubend – Gänsehaut pur. Zwischen leichten Rennbooten, historischen Gondeln und Drachenbooten sorgte unsere Feuerwehrzille nicht nur für staunende Blicke, sondern auch für viel Anerkennung. Viele Teilnehmer und Zuschauer spendeten Applaus – einige fragten sogar nach Fotos.
Die Strecke führte uns über Sant’Elena hinaus aufs offene Wasser, weiter nach Burano, vorbei an den farbenfrohen Häusern der Insel. Bis Murano hatten wir perfektes Ruderwetter – doch der Rückweg hatte es in sich: Gegenwind und Wellengang machten die letzte Etappe durch die Lagune zur kräftezehrenden Herausforderung.
Umso schöner war das Finale: Die letzten Kilometer durch den Canal Grande – unter der Rialtobrücke hindurch, vorbei an historischen Palazzi – wurden wir mit Applaus und Jubel empfangen. Nach über 6 Stunden und 40 Minuten überquerten wir das Ziel am Markusplatz – stolz, erschöpft und überglücklich.
Der krönende Abschluss
Nach dem Empfang unserer wohlverdienten Medaillen hieß es: ein letztes Mal Zille rudern – zurück zum Festland. Ein hilfsbereiter Italiener schleppte uns mit seinem Motorboot die letzten Kilometer. Mit Hilfe eines Krans brachten wir unser Boot wieder an Land und beendeten damit ein Abenteuer, das wir wohl nie vergessen werden.
Den Rest des Tages verbrachten wir in Venedig, wo überall Teilnehmer ihre Erlebnisse feierten – auch wir. Die Vogalonga war für uns nicht nur sportlich eine Herausforderung, sondern auch ein starkes Symbol für Kameradschaft, Ausdauer und die Liebe zum Zillensport.
Fazit:
Ein Abenteuer auf 30 Kilometern, das uns als Team zusammengeschweißt hat – und das uns mit Sicherheit noch lange in Erinnerung bleiben wird. Die Feuerwehrzille mitten in Venedig? Ein Bild, das wir nie vergessen werden.
wer sind wir…
E-OBI Gerald Schönberger und LM Adrian Schönberger - FF Reichersberg